Ich
muss sagen, dass mir der Austausch auf jeden Fall etwas gebracht hat.
Am Anfang hatte ich echt Probleme beim Verständnis und auch mit der
Sprache selber. Jetzt kann ich mich besser ausdrücken und ich habe
nur ganz selten Verständnisprobleme.
Inwiefern
sich mein Französisch gebessert hat, kann ich erst nächstes Jahr
sagen, wenn ich wieder in der Schule bin. Natürlich sagen die
Franzosen, die mich von Anfang an kennen, dass ich meine Sprache
deutlich verbessert hat, aber selber merken tue ich das ja nicht.
Aber
egal um welches Thema es geht, jetzt habe ich die Möglichkeit
mitzureden..
Aber
in der Zeit lernt man nicht nur die Sprache – nein – man lernt
auch selbständig zu werden. Man kommt allein besser zurecht. 3 Monate
in einem fremden Land... Ich hatte auch gar keine andere Möglichkeit,
wie mich da allein zurecht zu finden, da ich ja schon in der Schule
andere Kurse wie Mélissa hatte (sie hat Naturwissenschaft und ich
habe Literatur gehabt).
Man
wächst über sich hinaus und das ist auch der Grund, weshalb ich
Sachen gemacht habe, die ich vor dem Austausch niemals gemacht hätte.
Man
ändert auch ein wenig seine Persönlichkeit, man wird erwachsener
oder auch kindischer auf der anderen Art und Weise...
Aber
irgendwie bin ich auch stolz auf mich. Ich hätte nie gedacht, dass
ich diese 3 Monate durchhalte und vor meiner Abfahrt nach Frankreich
hab ich auch mehrmals darüber nachgedacht, den Austausch
abzubrechen. Ich bin nicht nur stolz auf mich, weil ich diese 3
Monate durchgehalten habe, sonder auch, weil ich ganz allein in einem
fremden Land und mit einer fremden Sprache leben kann. Ich weiß,
dass manche für ein ganzes Jahr weggehen, aber ich bin eben nicht
„manche“. Mir fällt so etwas um einiges schwerer. Und als dann
auch noch alle Deutschen in meiner Umgebung den Austausch abgebrochen
haben, da hat mich der Mut ein bisschen verlassen.
Ich
habe hier viele Leute kennengelernt und viel Freundschaft
geschlossen.
Viele
sind mir so sehr ans Herz gewachsen und der Abschied ist mir einfach
total schwer gefallen.
Sie
haben mir immer geholfen, waren für mich da.
Ich
hoffe, dass der Kontakt zu den Mädels auf jeden Fall bestehen
bleibt.
Ich
muss sagen, dass mir die Zeit bis zu den Herbstferien
seeeeeeeeeeeeeehr lang vorkam, aber die Zeit danach ist sehr schnell
vorbei gewesen.
Das
Verhältnis zu meiner Austauschpartnerin war hier überhaupt nicht so
gut. In Deutschland war alles in Ordnung, aber hier... Naja gut. Dass
konnte ich ja jetzt auch nicht beeinflussen. Es ist nur sehr schade.
Wenn
ich rein nach dem Aufenthalt gehe und nicht nach meiner
Austauschpartnerin, dann würde ich den Austausch auf jeden Fall
weiterempfehlen. Man wird in vielen Hinsichten sehr bereichert und
ich bin eigentlich auch froh, dass ich die Chance hatte, an dem
Brigitte-Sauzay-Programm teilzunehmen.
Es
mag vielleicht sehr schwer sein, weil es auch Tiefen geben kann, aber
es bringt einem auch sehr viele positive Erfahrungen.
Vielleicht
sind manche die den Austausch machen wollen und mein Fazit lesen
jetzt ein bisschen durch das Problem mit der Austauschpartnerin
abgeschreckt, aber es muss nicht heißen, dass es bei jedem so ist.
Ich habe hier deutsche Schüler kennengelernt bei denen es super
geklappt hat. Es muss nicht immer so sein. Ich hatte einfach nur
nicht so viel Glück. Beim nächsten Mal klappt es vielleicht :)
Ich
hoffe, ich konnte euch ein wenig die Angst und die Bedenken vor so
einem Austausch nehmen und euch die Entscheidung ein wenig
erleichtern.
Es
ist eine Erfahrung fürs Leben. Es gibt Leute, die es gerne machen
würden, aber in jeglicher Hinsicht keine Möglichkeit dazu haben.
Also, wenn ihr die Möglichkeit habt, dann MACHT ES!
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