Montag, 21. Oktober 2013

Und noch ein Geburtstag....

Wie versprochen berichte ich auch von dem Geburtstag gestern: 
Es war der 50. Geburtstag von Mélissas Onkel. Die Feier war nicht so groß wie die letzte. Dieses Mal waren wir nur knapp 17 Leute und der Geburtstag verlief auch ganz anders. 
Erstmal war wieder "Bisous"-Zeit, wie ich es hier nenne. Ganz gewöhnlich einmal links und einmal rechts. So hab ich es damals auch im Französischunterricht gelernt oder auch mal drei Mal. Was mir neu war und auch erst ein bisschen später einfiel ist, dass Catherine's Vater mir vier "Bisous" gegeben habe. Aus Interesse hab ich Catherine dann mal gefragt und hab erfahren, dass man das hier in der Vendée so macht; vier Küsschen anstatt drei.
Nachdem alle da waren wurden die Geburtstagsgeschenke übergeben. Es lief ungefähr so:

http://www.lustige-geschenkideen.com/wp-content/gallery/bilder/hirsch.jpg
  1. Wein
  2. Wein
  3. Wein
  4. Wein
  5. Wein
  6. Wein
  7. Medikament gegen graue Haare und Falten (Spaßgeschenk)
  8. ein Sparsau mit einem Hammer (anders bekommt man sie nicht auf)
  9. Wein
  10. ....
Gleich danach gab es dann auch schon das Essen 
Reis (es gibt hier sehr viel Reis) und Ente mit Mango/Ananas.
War echt lecker, aber auch wieder einmal ein bisschen zu viel für mich, denn danach gab es auch noch ein Dessert, welches aus Eis, Kaffee und etwas, bei dem ich nicht genau weiß, was es war (aber ich weiß, dass es von der Mutter von Melissa's Onkel aus der USA mitgebracht wurde und eigentlich palästinensisch ist). Sehr süß, mit sehr vielen Nüssen und echt lecker! :D

Nach dem Essen wurde dann das Wohnzimmer frei geräumt zum Tanzen, aber mit vollem Magen wollte keiner so wirklich. Also haben wir stattdessen ein bisschen Musik gehört und haben uns dann angezogen um Spazieren zu gehen.
Nach 300 m haben wir es uns dann doch anders überlegt, denn auf uns kam eine ganz dunkle Wolke und man konnte erkennen, dass es weiter hinten schon regnete. Also sind wir gemütlich zurück gelaufen. Alle bis auf Catherine.... und wir haben gelacht, weil sie so schnell weg war. Wir sind also ganz gemütlich weitergelaufen bis ich mich umgedreht hatte und sah, dass ca. 50 m hinter uns schon alles unter Wasser stand. Aber wirklich unter Wasser! 
Und so bin ich auch ich losgerannt... so schnell ich konnte... aber leider konnte ich nichts machen, denn nass bin ich trotzdem geworden, wenn auch nicht so viel wie die anderen alle. 
Und wer wartet lachend im Haus??? 

Catherine

Und auch ich musste darüber lachen und erst recht, als die anderen dann klatschnass zu Tür reinkamen.
Nachdem wir uns so gut es ging abgetrockneten hatten, haben manche angefangen Spiele zu spielen und andere haben sich einfach nur unterhalten.
Ich hab mich fürs 'Spiele spielen' entschieden und hab mir dann so halb auf Deutsch und halb auf Französisch (aber eigentlich doch mehr auf Französisch) die Spielregeln von "Les Aventuriers du Rail - Europe" (in deutsch: "Zug um Zug - Mission Europa") erklären lassen. Ich hatte alle Regeln verstanden, dachte ich zumindest, aber am Ende ist mir dann aufgefallen, dass ich wegen einem kleinen Ding dann doch das Spiel verloren hatte. Weil nur ein kleines Detail nicht verstanden hatte und somit meine Mission nicht beenden konnte. Dommage!
Irgendwann danach haben wir dann alle zusammen 'LOTO' bzw. 'Bingo' gespielt und dazu gab es auch Preise.
In der ersten Runde wurden die Zahlen noch auf Französisch, Englisch (die Mutter aus der USA) und Deutsch gesagt, was aber sehr lange gedauert hat und ich dann auch gesagt habe, dass ich es auf Deutsch nicht brauche
In der dritten Runde hab ich dann auch mal gewonnen: eine Kur für die Haare und eine Pinzette.
Kann man immer mal gebrauchen :)

Danach gab es wieder Essen, aber nichts, was schwer im Magen liegen sollte und es war auch nicht so groß.
Es gab verschiedene Käsesorten mit Trauben, Feigen, Wein, Baguette und gesalzene Butter. Typisch Französisch eben! Aber auch sehr lecker. 
Also haben wir gegessen und dabei wieder geplaudert.
Nach dem Essen, so gegen 21 Uhr, habe dann alle mit angepackt beim Aufräumen und so waren wir dann auch relativ schnell fertig.
Ich durfte noch einmal die Glücksfee spielen und Zettelchen ziehen.
Dabei handelte es sich um die Paare, welche sich dieses Jahr wie zu Weihnachten beschenken würden, denn da die Familie so groß ist, hat es die letzten Jahr immer ewig gedauert, bis alle Geschenke verteilt und ausgepackt waren. Also wollten sie es dieses Jahr so machen in der Hoffnung, dass es so besser ist.
Wieder einmal war es ein sehr schöner Tag und trotzdem war ich froh, als wir daheim waren und ich ins Bett konnte.

Was ich aber gemerkt habe war, dass ich mich an diesem Tag mehr unterhalten konnte, weil ich viel mehr verstehen konnte und ich kam mir nicht mehr ganz so hilflos vor wie teilweise die Tage davor....

Auch zu diesem Tag gibt es weitere Fotos in der Galerie!

Sonntag, 20. Oktober 2013

Der erste Monat...

... ist nun vorbei.
Ich kann, ehrlich gesagt, nicht sagen, ob die Zeit schnell rum ging oder nicht. Irgendwie ist es eine Mischung aus beidem: die Zeit im Internat vergeht verdammt langsam, während die Zeit zuhause zu kurz ist. Ich bin echt froh, dass wir jetzt erstmal Ferien haben.

Wenn man sieht, was ich bisher schon gelesen hab, denkt man sich auch, dass ich total viel Zeit habe.
Stimmt - vorallem donnerstags, wenn ich drei Stunden Geschichte habe. Meine Bücher, die ich aus Deutschland mitgenommen habe, sind schon alle seit einer Woche fertig gelesen und dann hab ich noch zwei Bücher auf Französisch gelesen. Hier mal meine Liste:


  • Legend - Fallender Himmel (Marie Lu)
  • Touched - Die Schatten der Vergangenheit (Corrine Jackson)
  • Heaven (Alexandra Adornetto)
  • Ewiglich die Hoffnung (Brodi Ashton)
  • Le Petit Prince (Antoine de Saint-Exupéry)
  • Sortilege (Alex Flinn -> Beastly)

Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich nicht viel mehr brauche hier für drei Monate. Stattdessen hab ich sie in drei Wochen gelesen. Dann fiel mir unsere Stadtbibliothek ein, welche auch online eBooks anbietet. Nur leider ein Problem.... Mein Laptop öffnet die Datein nicht. Mir fehlt noch das Programm dazu und ein eBook bringt mir auch nichts auf dem Laptop, wenn ich diesen nicht mit in den Unterricht nehmen kann.... 
Aber naja, ich hab ja noch haufenweise Bücher auf Französisch.....
Wir haben bisher auch schon einige Filme angesehen, welche ich jetzt aber nicht aufzählen werde.
Eins ist aber klar: da der erste Monat bei vielen nur zum Verständnis gebraucht wird (ich kann jetzt wirklich, sofern ich die Wörter kenne, die Leute verstehen, egal in welcher Geschwindigkeit sie reden), sollte man viel lesen und fernsehen

Mein Blog ist ja dazu da, um anderen, die auch das Programm machen wollen, ein bisschen zu zeigen, wie es hier so läuft. Das Programm ist einfach super und eigentlich auch garnicht teuer, wenn man bedenkt, dass man bei manchen Organisationen für zwei Wochen schon 1000-1500 € bezahlt. Aber bitte, wenn ihr einen Austauschpartner habt, seid euch ganz sicher, dass es bei euch klappt. Ich meine, ihr müsst zusammen ein halbes Jahr verbringen und es ist nicht einfach, wenn man sich dabei nicht mit dem Austauschpartner versteht. Man fühlt sich verloren und im Stich gelassen. Das gilt für beide Seiten und auf Dauer schafft man das nicht. Ich will jetzt niemand den Austausch ausreden, im Gegenteil. Macht es! - es ist eine Erfahrung, die man machen sollte.... eine tolle Erfahrung. Ich will nur, das man weiß, auf was man achten sollte, damit man sich nicht ins Unglück stürzt.....
Man erlebt hier echt superviel und das sollte man sich nicht entgehen lassen
Nutzt diese Chance, wenn ihr sie habt!

Und denkt immer dran:


À cœur vaillant rien d'impossible
 - 
Für ein mutiges Herz ist nichts unmöglich!
französisches Sprichwort

Samstag, 19. Oktober 2013

Ein französischer Geburtstag

Die Woche nach meiner Ankunft wurde ich gleich auf die Probe gestellt....
Ein französischer Geburtstag mit 60 Familienmitgliedern!
Ich war total nervös, denn es war für mich noch sehr schwer die Leute zu verstehen...

Meine Familie hat schon bevor ich den Saal betreten hab gesagt,
http://www.restaurantlaforet.com/
dass ich nicht alle begrüßen muss.. Naja, aber sag mal jemanden, dass du ihn nicht berüßen möchtest. Man kommt garnicht vorbei, ohne nicht ein paar Bisous zu bekommen. Nach einer Stunde war ich die ganze Reihe durchgegangen und hatte erfahren, dass sehr viele der Gäste auch deutsch sprechen können. Manche haben sich ein Spaß daraus gemacht und haben die ganze Zeit versucht mit mir auf Deutsch zureden, aber sobald meine Catherine das mitbekommen hat.... Ja, ich denke, ihr wisst was ich meine :D

Aber da 59 Leute im Raum gereden haben, war es sehr schwer für mich alles zu verstehen und sie hatten eine Menge zu erzählen, weil es sich manche Familienmitglieder teilweise ein paar Jahre nicht gesehen hab.

Das Geburtstagskind war die Großtante von Mélissa, welche irgendwas um die 80 Jahre alt geworden ist.
Was schenkt man den einer alten Frau? Also, mir würde auf die schnelle nichts einfallen...
Ich finde aber, dass sie das schönste Geschenk bekommen hat: 
Ihre ganze Familie war da, um sie zu feiern und besonderst schön fand ich, dass jeder, egal ob aus dem Garten oder aus dem Blumenladen, eine schöne Blume mitgebracht hat. So entstanden drei richtig schöne Blumensträuße.


http://www.shop-027.de/KingBack-p843h161s164-Aperitif-Haeppchen-P.html
Um 14:00 Uhr gab es dann das Essen. Ich betone 14:00 Uhr. Da haben wir mit dem traditionellen Aperitif angefangen und angestoßen. 
Beim Anstoßen ganz wichtig: die Franzosen sagen "tschin-tschin" oder "A votre santé" und man stößt dabei nie einen guten Wein gegen ein Colaglas oder so was in der Art.
Nach dem Aperitif  kam dann ein kleine Vorspeise, mein Lieblingsgericht: Fisch, ein Shrimp, Pastete (in der Art, wie unsere Leberwurst), Baguette/Brot und einen kleinen Beilagesalat.
Fisch und den Shrimp hab ich gleich abgegeben...
Das Hauptgericht bestand aus Kartoffelgratin, ein Stück Fleisch und Karotten-Spinat-Mousse (oder was auch immer das war, aber definitive Karotte!).
Das Fleisch war gewöhungsbedürftig und das Beste daran war der Kartoffelgratin (Ich LIEBE Kartoffelgratin).
Nach dem Hauptgericht gab es noch Käse. Es gibt hier in Frankreich immer Käse nach dem Hauptgang.
Ich muss anmerken, dass ich schon nach dem Gang mit dem Fisch satt war und da hatte ich nicht mal viel gegessen. 
Ich dachte, 3 Stücken Käse werden dich jetzt schon nicht umbringen... haben sie natürlich auch nicht, aber danach kam noch das Dessert und wer lehnt denn bitte ein Dessert ab?
ICH!! (zumindest hier in Frankreich, weil irgendwie sind die Leute hier den ganzen Tag nur am Essen und so viel kann ich garnicht essen...)  Aber nicht an diesem Tag... ich wollte ja nicht, dass irgendwer danach beleidigt ist. Nach dem Dessert war noch eine Tasse Kaffee dran und dann waren wir ENDLICH! fertig.
Da war es bereits 18:00 Uhr. 4 Stunden essen...

Während die Männer dann rausgegangen sind um Münzen zu werfen (man nehme eine kleine Münze, wirft sie und versucht dann mit drei großen Münzen so nah wie möglich an die kleine dranzukommen) haben sich die Frauen, inklusive Serge und Mathieu, auf den Weg in den Wald gemacht um ein bisschen zu spazieren. Dort hab ich dann auch erfahren, dass es in weniger wie 3 Stunden schon wieder Essen geben würde. Diesmal ein Büffett. Da hat wenigstens nicht jeder darauf geachtet ob ich esse und so konnte ich dann auch weniger essen ohne das es aufgefallen ist.
Gegen 23 Uhr war dann alles zu Ende und ich war richtig müde, aber es war ein schöner Tag...
Fotos dazu findet ihr in der Galerie.


Morgen geht es bereits zu einem neuen Familienfest. Etwas kleiner und was es genau ist, weiß ich nicht. Ich bin auf jedem Fall gespannt....

Montag, 14. Oktober 2013

Volleyball-Team Aizenay

Freitags kommen wir meistens so zwischen 18:00  und 18:30 Uhr daheim in Aizenay an. Viel Zeit um den Koffer auszupacken oder irgendetwas anderes zu tun bleibt nicht, denn schon kurz danach geht es dann los zumVolleyball. Die erste Woche war ich viel zu müde, aber die Woche danach hab ich gespielt. Es hat echt Spaß gemacht und ich habe Gefallen darangefunden. Ich überlege, ob ich in Deutschland weiterspielen soll...

Heute hatte Mélissa wieder ein Spiel... Das zweite seit ich da bin. Es ist echt superinteressant und selbst das Zuschauen macht schon Spaß. Natürlich bin ich für Aizenay... 
Die Mädchen sind auch supernett und haben mich auch sofort aufgenommen. 
Aber wenn man sieht, gegen wen unsere Mannschaft spielt.... uff... das ist schon hart, denn unsere Mädels sind alle zwischen 15 und 23 Jahre alt, während die Gegner zwischen 25 und 40 Jahre alt sind. 
Natürlich sieht man da einen riesen Unterschied beim Spielen zwischen unserer Mannschaft und der gegnerischen Mannschaft. Es ist das erste Jahr, dass sie in dieser Liga spielen, sonst müssten sie gegen so kleine Pipfs spielen und das würde ja auch nichts bringen und auch keinen Spaß machen.


Sie lernen aber daraus und ich hoffe, dass sie es jetzt dann schaffen.

         

Ich wünsche ihnen auf jeden Fall viel Glück dabei!



Sonntag, 13. Oktober 2013

Spezialitäten der Vendée

Das Nationalgericht der Vendée sind die "mogette", oder auch bei uns 'weiße Bohnen'.
http://blog.laverdura.fr/index.php?q=mogette
Sie werden traditionell auf einem Stück getoastetes Brot/Baguette mit einer Scheibe Vendée-Schinken serviert.
Ich konnte mir am Anfang nicht vorstellen, dass das schmecken sollte, aber wenn man nicht will, dass die Franzosen beleidigt sind, dann probiert man es zumindest. 
Serge, mein Gastvater, sagt dann immer: "Jacqueline, tu veux goûter?"
Und probieren geht hier immer, auch wenn man "kein" Hunger (mehr) hat.
http://villa-bernica.info/deutsch/service/mogettes.html
Aber ich muss sagen, es hat nicht mal schlecht geschmeckt. Hier in der Vendée isst man sehr viel "mogettes"; man kommt also auch nicht drumherum. 
Auch werden die "mogette" hier auch à la créme angerichtet. Schmeckt auch sehr gut. Man muss offen sein für Neues!

Das Rezept für dieses Gericht findet man hier (aber leider nur auf Französisch):
http://blog.laverdura.fr/index.php?q=mogette


Wovon ich aber kein Fan bin, sind alle möglichen Dinge aus dem Meer. Auch hier probiere ich, auch wenn ich nicht muss.
Typisch vertreten sind hier Sardinen von Saint Gilles Groix de Vie, Sandschollen, Germon-Thunfisch, Miesmuschel, Austern und andere Meerestiere köstigen. 


http://www.saveursdumonde.net/recettes/brioche-vendeenne/
Besonders stolz sind die Bewohner aus der Vendée auf die besonderen "Brioche" der Vendée. Das ist ein Art Hefezopf, welches zum Frühstück oder zum Nachtisch angereicht wird.
Ein weiteres regionales Hefegebäck ist die "Gache vendéenne".


Natürlich gibt es sicherlich noch ein bisschen mehr, aber dass sind jetzt nur die Spezialitäten, die ich bisher kennengelernt habe.

Mein Gastfamilie geht gerne Pilze sammeln. Heute hat Catherine, meine Gastmutter, ein besonders großen Pilz im Garten gefunden. Ich weiß nicht, ob man den essen kann, aber ich fand ihn doch irgendwie sehr interessant...




Die ersten Tage...

Der Einzug ins Internat kam schnell. 
http://de-lattre.e-lyco.fr/
Während der Autofahrt war ich total nervös und hab die ganze Zeit überlegt, wie das Internatsleben denn sein könnte. Ich meine, ich kenne nur die Geschichten von Hanni & Nanni und ich wusste wohl, dass es genau so nicht sein wird.
Nach 30 Minuten waren wir dann endlich da und wie ich schon auf einem Foto gesehen hab bestätigte es sich da nochmal: die Schule sieht aus wie ein Schiff! Und keiner weiß warum...

Um 7:45 Uhr dürfen wir dann in die Zimmer. Alle werden erstmal durch einen schmalen Gang gedrückt worauf ein etwas größerer Gang mit der Abzweigung zum Mädchen- und Jungentrakt kommt. Und keiner darf in den Trakt des anderen Geschlechts (dass manche das trotzdem machen verrate ich jetzt mal lieber nicht).
Und dann hieß es für mich: Ab in den zweiten Stock... Und nein, es gibt keinen Fahrstuhl oder so (im Schulgebäude jedoch schon)... Man musst seinen Koffer (mit dem Gepäck für 5 Tage) nach oben schleppen. Nicht so schlimm, wie ich dachte.

Unser Zimmer ist richtig groß, weshalb es durch ein Badezimmer in 2 Teile geteilt ist. In meiner Hälfte sind wir zu 4; Mélissa, Emma, Laura und Ich. In der anderen Hälfte sind es normalerweise 3; Lara (auch deutsch, aber seit Donnerstag abgereist), Océane und Juliette.
Sie sind alle sehr nett und auch total verrückt. 
An einem Abend kamen sie auf die Idee, den Cupsong aus 'Pitch Perfect' nachzumachen. Über 2 Stunden ging das, aber es war echt lustig. 

Namen von links nach rechts: Juliette, Emma (vorne), Lara (hinter Emma), Laura und Ich

Das Leben im Internat mag ich nicht. Und die ersten 2 Tage waren für mich auch nicht so toll. Man kann sich nicht wirklich daran gewöhnen (ich hab es bis heute nicht getan) und es ist echt hart wenn man bis um 17 oder 18 Uhr Schule hat. Hier gehen auch die Stunden nicht 45 Minuten, sondern 55 Minuten oder sogar eine Stunde, was man wirklich merkt.
Und wirklich hart ist es, wenn man, wie ich, alle 2 Wochen donnerstags 3 Stunden Geschichte hat. Ich meine, ich hab in Deutschland Geschichte-LK, aber dieser Geschichtsunterricht ist echt nicht so toll. Und dann ist ja alles auf Französisch. 
Nur der Englisch-Unterricht eben nicht. 8 Stunden die Woche Englisch. Mein Gott, hab ich mich gefreut!

Mein Stundenplan

Das Englisch von den Franzosen aus meiner Kurs ist auch echt nicht besonders gut. Da kommt es der Lehrerin gerade recht, dass jemand deutsches in der Klasse sitzt.
Also heißt es dann alle 2 Minuten: 'Jacqueline'

Zurzeit gibt es auch eine Assistentin aus Oxford an der Schule und die Englischlehrerin hat mich mit ihr in Kontakt gebracht, sodass ich mich nicht immer im Unterricht langweilen muss. Sie ist echt super nett und wir wollen demnächst mal etwas zusammen unternehmen.

Mein Französischlehrer hat ein Faible für Cowboystiefel. Er trägt sie immer :D
Aber er ist echt voll cool und kümmert sich um die Deutschen in seiner Klasse (bin jetzt aber die einzigste Deutsche). Ich soll zwar häufig irgendwelche Texte schreiben und Präsentationen halten (bei mir ist nächste Woche, dank Lara, ein über Goethe fällig), aber er will nur helfen. Ich würde mal behaupten, dass er, neben meiner einen Englischlehrerin, der einzigste Lehrer ist, der sich kümmert.

Mittwochs haben wir einen freien Tag. Wir können machen, was wir wollen. Den ersten Mittwochnachmittag, den ich hier hatte, waren wir im Kino: "Les Millers - Une famille en herbe" Es war eigentlich leichter als erwartet und der Film ist echt klasse.
http://www.cinema3as-letouquet.fr/film/les-miller-une-famille-en-herbe-2013
Ich konnte den ihn super verstehen und ab da auch die Leute in meiner Umgebung. Das schwere beim Verstehen ist, dass es einen riesigen Wortschatz gibt und die Franzosen diesen auch nutzen. Nur leider ist mein Wortschatz nicht so groß. 
Ich hab mich am Anfang auch nicht getraut irgendwas zu sagen, aber nach der ersten Woche waren die Eltern positiv überrascht, weil ich gesprochen habe und zwar ganze Sätze und nicht nur 'Oui', 'Non' oder 'Je ne sais pas'.

Also die ersten 2 Wochen haben sich allein um meine Verständnis gedreht und jetzt ist mein Wortschatz und meine Aussprache dran...

ABER ICH SCHAFFE DAS!



Mehr zur Schule gibt es hier: