Sonntag, 22. September 2013

Brigitte-Sauzay-Programm

Mein letzter Eintrag liegt lange zurück. In der Zwischenzeit ist viel passiert.
Eine Freundin hat mir abgeraten bei der Organisation EF (Education First) an einem Austausch teilzunehmen. 
Da meine Freundin aber ein Großcousine in Frankreich hat (welche Deutschlehrerin ist), kamen wir dann auf ein anderes Austauschprogramm; das Brigitte-Sauzay-Programm.
 Dieser Austausch geht drei Monate und wir vom DFJW (Deutsch-Französische Jugendwerk) bzw. in Frankreich vom OFAJ (Office franco-allemand pour la Jeunesse) angeboten. Die Organisation hat die Aufgabe, die Beziehung zwischen jungen Menschen in Deutschland und Frankreich zu intensivieren, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen und die Kultur des Nachbarlandes näher zu bringen. 
Es gibt auch die Möglichkeit für sechs Monate an diesem Austausch teilzunehmen, jedoch wird das dann als Voltairprogramm bezeichnet

Falls ich das Interesse jetzt geweckt habe und du näheres zu dem DFJW und den Programmen erfahren willst, kommst du über die zwei darauffolgenden Links zu mehr Infos:

http://www.dfjw.org/brigitte-sauzay-programm

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Franz%C3%B6sisches_Jugendwerk


Jetzt aber zu mir:

Ich bin bereits seit 17 Tagen in Frankreich. Die Fahrt war echt lang. Wir sind morgens um 6 Uhr mit dem Auto losgefahren und waren dann gegen 17 Uhr in Angers am Bahnhof (meine Freundin hat ihre "Corres" in Angers). Am Bahnhof hieß es dann erstmal Ticket kaufen. Das war echt lustig, denn der Typi am Schalter dachte, wir wären von ihm fasziniert, wenn er in drei verschiedenen Sprachen spricht (Französisch, Englisch & Spanisch). Nachdem wir endlich das Ticket hatten, machten wir uns zum Bahnsteig auf. Horror! So viele Leute, die unbedingt Richtung Nantes wollten. 
Aber ich war froh, dass meine Freundin mit ihrer Familie da war. Sie haben mir geholfen. Am Ende war ich mit meinem ganzen Gepäck (einen riesigen Koffer, einer schweren Reisetasche, meine schweren Rucksack und meiner Handtasche) im Zug.

♥ Danke Anne! Ohne Dich hätte ich es nicht geschafft! ♥

Falls jemand Interesse hat, dann kann er sich ja mal den Blog von meiner Freundin Anne anschauen:

http://frankreich-das-land-der-vielfalt.blogspot.fr/


Als ich dann in Nantes angekommen war, hatte ich genau 15 Minuten um mit meinem ganzen Gepäck auf das nächste Gleis zu kommen. Eine Herausforderung, aber so ein netter Franzose mit "moustache" :D hat mir dann geholfen die Koffer zumindest von dem Gleis wegzubekommen und die Treppe runter.
Als ich dann zu dem Aufgang zum neuen Gleis kam, hätte ich fast angefangen zu heulen. Ich hatte noch 6 Minuten um mein ganzes Gepäck die TREPPE HOCH ZUTRAGEN!
Nein, es gab keinen Aufzug! Und wie macht man das? Man soll ja kein Gepäck am Bahnhof unbeaufsichtigt stehen lassen. Aber weil kein netter Franzose mit "moustache" mehr kam, musste ich genau das tun. Also habe ich meinen Koffer unten stehen lassen und habe die Reisetasche nach oben geschleppt; oben abgestellt und schnell wieder runter um meinen Koffer zu holen. Nachdem auch der oben war, hatte ich noch 2 Minuten Zeit um alles in den Zug nach 'La Roche sur Yon' zu bekommen. Also fragte ich den nächstbesten, ob er mir helfen könnte und da kam nur ein unfreundliches "NON!" zurück. Ab da war ich der festen Überzeugung, dass nur Franzosen mit "moustaches" nett waren. Da ich aber kaum noch Zeit hatte, musst ich mich beeilen und konnte mich nicht so lange darüber ärgern. 
Naja, es gibt auch nett Franzosen ohne "moustaches", denn ein junger Mann der schon im Zug saß hat dann meine Koffer entgegengenommen. 
Ich war so überglücklich als, als ich alles heil und vollständig im Zug hatte. Nach einer Fahrt von 40 Minuten war ich dann endlich in 'La Roche sur Yon' angekommen, stand aber schon wieder vor dem nächsten Problem: Gepäck raus aus dem Zug und über 20000 Treppen auf die andere Seite zum Bahnhofsgebäude. Mélissa, meine Austauschpartnerin, und haben sich verspätet. 
Eine nette Französin, welche vorher im Zug beim Schwarzfahren erwischt wurde, hat mir dann geholfen mein Gepäck ins Bahnhofsgebäude zu tragen.
http://de.structurae.de/structures/data/index.cfm?id=s0044707
Nachdem ich 20 Minuten vor dem Bahnhof in 'La Roche sur Yon' gewartet hatte, kam dann endlich meine "Corres". 

Mit Küsschen links und Küsschen rechts haben wir uns begrüßt. Auch ihre Mutter Catherine ist sehr lieb. Ich hab sie sofort ins Herz geschlossen. 
Als meine Sachen dann endlich im Auto waren, war ich überglücklich. Ich war angekommen!
Nach weiteren 20 Minuten Fahrt waren wir endlich an meinem vorübergehenden Zuhause angekommen. Auch der Serge, der Vater, und Mathieu, der Bruder, haben mich auf die französische Weise begrüßt. 
Um zu Ruhe zu kommen, sollte ich erstmal mein Zimmer ansehen und meine Koffer auspacken. Relativ schnell gab es dann auch das Essen. 
Nudeln mit LACHS! Naja, ich esse eigentlich kein Fisch, aber mir war klar, dass ich damit leben muss und hab es zumindest probiert. 
Damit war meine Gastfamilie schonmal zufrieden.
 Nach dem Essen hab ich dann meine Gastgeschenke, welche meine Reisetasche so schwer gemacht haben (zumindest die 3 Flaschen Vita-Cola für Mélissa), Gastfamilie übergeben.
Natürlich haben sie sich gefreut. Da ich von der Reise sehr müde war, sollte ich noch kurz meine Eltern anrufen, um Bescheid zugeben, dass ich gut angekommen war. Ich konnte nicht einmal mehr meine Koffer fertig auspacken. Da es schon so gegen 22 Uhr war, bin ich einfach nur noch tot ins Bett gefallen.
Voller Glücksgefühle, dass ich endlich schlafen konnte.

So begann hat meine Zeit in Frankreich und ich wartete gespannt auf den Montag, in dem Mélissa und ich ins Internat gehen würden....





2 Kommentare:

  1. Der Text ist sau gut geschrieben. Mir gefällt dein Schreibstil. Übrigens Danke für die Verlinkung ;)

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